Vereinsgeschichte


Wie alles angefangen hat …

Bereits 1965 und 1966 sind Henry Rathjen aus Bendestorf und Otto Drewes, Heideschulmeister aus Hittfeld, im Auftrag der Volkshochschule aus Jesteburg mit einigen Plattdeutsch-sprechenden Menschen über die Dörfer gefahren, um die alte Heimatsprache zu pflegen. 1967 wurde die Gruppe dann in Harmstorf als „Plattdeutsche Runde“ sesshaft. Jeden ersten Montag im Monat trifft sie sich seitdem – bis vor kurzem noch in Maacks Gasthaus und nach dessen Schließung nun in der „Alten Schule“ in Harmstorf -, um platt zu schnacken. Anne Kopelke aus Jesteburg und Luise Hering aus Emmelndorf gehörten zu den ersten Mitgliedern und sind immer noch mit dabei.

Zum 40-jährigen Jubiläum übernimmt Luise Hering die Leitung von Adolf Meyer-Peters

Dass die Runde mit aktuell mehr als fünfzig Personen auch weiterhin mit Zuversicht in die eigene Zukunft schaut, ist dem engen Zusammenhalt ihrer Mitglieder zu verdanken. Luise Hering, die die Leitung von Adolf Meyer-Peters 2007 übernahm und mit außergewöhn­lichem Engagement seitdem leitete, ist sich deshalb sicher: „Mit viel Freude werden wir uns auch weiterhin für unsere Heimatsprache einsetzen“.

2022 war dann auch für Luise Hering der Zeitpunkt gekommen, mit ihren 80 Jahren kürzertreten zu wollen. „Es ist Zeit, die Aufgaben auf mehrere, jüngere Schultern zu verteilen“, hatte sie schon vor längerer Zeit ange­kündigt. Nach über drei Jahren intensiver Suche stellten sich jetzt ihre Nachfolger in Maacks Gasthaus auf einer Versamm­lung vor, in deren Verlauf die Gründung des Vereins „Platt­düütsche Runn siet 1967 e. V.“ beschlossen wurde. Luise Hering zeigte sich erleich­tert und sehr erfreut, dass es weitergeht mit Plattdeutsch in Harmstorf. Einen besonderen Dank richtete sie an alle Freunde und Unterstützer, die sich im Laufe der Jahr­zehnte für den Erhalt der Muttersprache Plattdeutsch eingesetzt und gekämpft hatten, an die ehemaligen Wirtsleute Hildegard und Gabi Meyer, die das Gasthaus Maack bis Ende September 2021 betrieben haben, sowie an Andreas Maack, den Bürger­meister der Gemeinde Harmstorf, der es ermöglicht, dass die Plattdüütsche Runn ihre Räum­lich­keiten weiterhin kostenlos nutzen darf.  

Plattdeutsche Runde wird zum eingetragenen Verein

35 Teilnehmer waren zur Gründungsversammlung am 14. November 2022 erschienen, um den altehrwürdigen Kreis nun in den Verein „Plattdüütsche Runn siet 1967 e. V.“ zu überführen, die verfasste Satzung zu verabschieden und einen Vorstand zu bestimmen. Einstimmig wurde Jan Wegener aus Bendestorf zum ersten Vorsitzenden, Gabi Meyer aus Egestorf zur zweiten Vor­sitzenden und Schriftführerin sowie Andrea Zint aus Maschen zur Schatzmeisterin gewählt. Das Amtsgericht Tostedt hat die Eintragung des Vereins am 8. Juni 2023 in das Vereinsregister bestätigt.

Mit einem Jahresbeitrag von 15 Euro kann Jede und Jeder die gute Sache unterstützen, Ehepaare zahlen 24 Euro, Kinder bis 18 Jahre und Senioren ab 90 Jahre sind beitragsfrei. Aktuell trifft sich die Plattdüütsche Runn in Harmstorf jeden ersten Montag im Monat ab 19.30 Uhr und jeden ersten Mittwoch im Monat ab 15.00 Uhr in der Alten Schule in Harmstorf, Schulstraße 1. An jedem zweiten Mittwoch im Monat wird dort ab 19.30 Uhr am Stammtisch die plattdeutsche Sprache gepflegt. 

Erfolgreiche Arbeit wird wie gehabt fortgesetzt

Der Verein freut sich, weiterhin, nun aber als Mitglied die Arbeit des Vereins „För Platt e. V.“ mit ihren eigenen Aktivitäten hier im Landkreis Harburg – aber gerne auch durch die eigenen Kontakte darüber hinaus – zu unterstützen.

Ein besonderes Merkmal der Plattdeutschen Runde war von Anfang an, dass alle Veranstaltungen kostenlos war, um auch denjenigen eine Teilnahme zu ermöglichen, die über geringere finanzielle Mittel verfügten, und die Arbeit durch Spenden der Besucherinnen und Besucher mitfinanziert wurde. Luise Hering hat in ihrer Zeit dieses Prinzip fortgesetzt und auch der eingetragene Verein wird nun weiterhin an dieser Tradition festhalten, so dass er sich auch weiterhin über Spenden freut.